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Montag, 12. September 2011

Woche 2: Schule, Kochen, Tanzen

Für Dirty Dancing werden die Brunnen vor dem Hippodrome pink gefärbt.


Ein wenig später als geplant kommt hier der Blogeintrag zu Woche 2.

Um es kurz zu fassen: In England hat die Schule am Montag (vor einer Woche also) wieder angefangen und der Alltag hat sich an mich herangeschlichen. Jetzt passe ich 5 Tage die Woche von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr auf F. auf und bin dann noch eine Stunde beim Abendessen anwesend.

Nachdem wir von der Schule nach Hause kommen, gibt es erstmal eine Portion Obst für uns beide. Eine kleine Stärkung nach der Schule und vor dem, was danach folgt: Den Hausaufgaben. Hausaufgaben sagt sich momentan recht einfach. Der Lehrer selbst hat bisher nämlich noch keine gegeben. Gott sei Dank hatten wir eine Lösung parat. Wir haben jeden Tag ein paar Zahlen, Buchstaben, Wörter und leichte Rechnungen geübt. Die ersten Beiden, da F. oft einen kleinen Dreher reinbringt und die Buchstaben und Zahlen einfach spiegelverkehrt geschrieben werden, Wörter der Rechtschreibung zu Gute und die Rechnungen, weil F. lernen muss ohne ihre Finger zu rechnen.

Ich weiß nicht, ob es normal ist, in der zweiten Klasse noch mit Fingern zu rechnen, aber ich dachte mir, dass das doch in der Schule auffallen müsste und daran gearbeitet werden müsste.

Hier ist die Sache mit dem englischen Grundschulsystem: Es gibt Kinder in der zweiten Klasse, die noch nicht mal die leichtesten Kinderbücher lesen können (die aus Pappe), während andere Kinder in ihrer Klasse flüssig Bücher lesen, die für viel ältere Kinder sind. „Year 2“ sagt nämlich nichts über den Bildungsstand eines Schülers aus, lediglich über sein Alter. Innerhalb der Klassenzimmer sind die Tische in Gruppen gestellt und jede Tischgruppe bekommt einzeln Aufgaben, je nachdem auf welchem Stand die Kinder in der jeweiligen Gruppe sind…

Naja und um zurück zum Thema zu kommen: Nach den Hausaufgaben spielen wir dann noch ein bisschen, oder lesen gemeinsam oder basteln/malen, gehen noch auf dem Spielplatz und zack! gibt es auch schon Abendessen! Mittwochs „darf“ ich kochen. Ich habe aber Hilfe von Jamie Oliver und hoffe, dass die nächsten Wochen genauso gut werden, wie letzte. Es gab Baked Camembert Pasta. Käsenudeln. Ich hab mit dem Handy ein Foto für euch geknippst, bevor ich mich hungrig mit der Gabel drauf gestürzt habe. Oma hat mal gesagt „Eine gute Köchin wird vom Probieren satt.“ – Ich darf jetzt also annehmen, dass ich noch keine gute Köchin bin ;) Aber das wird noch!




Das Wochenende war dann schneller da, als ich mich umsehen konnte. Über die Gruppe „Au Pair in Bristol“ auf Facebook haben sich insgesamt 17 Au Pairs am Samstagnachmittag zusammen gefunden. Unsere Gruppe war zu groß, um sich in einem Café nieder zu lassen, also haben wir die Köpfe der Starbucksangestellten zum Rauchen gebracht, und sind dann mit den grau-grünen Pappbechern in einen nahegelegenen Park geschlendert und haben uns auf den Boden gesetzt.

Ich denke das folgende Szenario ist wohl gut zu verstehen: Ich kenne den Namen von einigen immer noch nicht. Wir waren einfach sehr viele Leute und auch, wenn wir im Park einen großen nicht-ganz-kreisförmigen Kreis gebildet haben, hat man sich doch nur mit den Leuten, die um einen herum saßen unterhalten.

Die Situation hielt aber gar nicht lange, bevor wir vom Park zum Cabot Circus gelaufen sind, dank dem englischen Wetter. (Ehrlich, das wechselt innerhalb von 10 Minuten auf strahlen schön zu strömendem Regen!) Dort haben wir uns dann auch aufgetrennt und uns einen Zeitrahmen gesetzt, bevor wir uns wieder treffen würden. Aber ein wenig Zeit zum Bummeln musste einfach rein. Zu sechst – an dieser Stelle möchte ich betonen, dass zwei männliche Au Pairs dabei waren – sind wir Schuhe kaufen gegangen! Und wir haben niemanden gezwungen mitzukommen.

Bevor irgendwer aber denkt, dass wir nur Schuhe um der Schuhe Willen kaufen, der irrt. Es stand nämlich auf dem Plan Abends weg zu gehen. Und wer in Bristol weg gehen will, darf sich hohe Schuhe und knappe Kleider besorgen – ggf. derjenige ist weiblich. Wenn ein männlicher Mitbewohner dieser Erde auch gerne High Heels und Kleider trägt ist er in Bristol allerdings nicht fehl am Start. Die „Szene“ ist hier nämlich sehr groß.

Wir waren Abends also zu erst im Green House. Das im Gegensatz zum Red House, ein Pub in einem grünen Haus ist, anstatt in einem Roten. (Die Engländer sind sehr einfallsreich, nicht?) Dann haben wir uns Stempel für den „Escape“ Club geholt, wo der Eintritt vor 11 noch kostenlos ist, sind zurück zum Greenhouse, haben um halb eins ungefähr einen Trip zum Hafen gewagt und sind dort noch ins Lloyds gegangen – was genau genommen ein normaler Club ist. Um ca. 2 Uhr haben meine Füße angefangen den Geist aufzugeben. Die Absätze zu hoch, die Schuhe zu neu. Autsch!

Aber das starke Geschlecht gibt nicht auf, ich ziehe weiter. Um 3 Uhr morgens ein neuer Locationwechsel. Jetzt geht es zum Escape, wofür wir uns zuvor die Stempel geholt haben. Die Gruppe ist ausgedünnt und nur noch der harte Kern ist übrig. Aber um 4.00 Uhr gebe ich endgültig auf. Ich gehe nach Hause und habe erstmal genug nach 7 Stunden Party, Tanzen und High Heels.

Sonntag war unglaublich unspektakulär. Bett und Buch waren meine Freunde ;)

Und das wars auch schon wieder von letzter Woche. So schnell wird mir hier noch nicht langweilig! Viele Grüße aus 1294km Entfernung!

1 Kommentar:

  1. Hallo Yasi!
    Schön, wieder von dir zu LESEN! Du entwickelst dich ja wohl zur Party-Gängerin!
    Ich wünsch dir eine erholsame Woche und ein schönes nächstes WE!

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